Derzeit macht ein interessanter Aufruf mit den verbundenen Diskussionen auf diversen, teils renommierten Medien die Runde:
http://www.golem.de/news/in-eigener-sac ... 98523.htmlDas Problem sind meiner Meinung nach gar nicht die Werbung selber, sondern eher die Seitenbetreiber, die glauben mit aggressive Werbethoden (UnterbrecherAds) eine Lösung für höhere Umsätze gefunden zu haben. Dabei liegt das Geheimnis eher in zielgerichteter Werbung. Innnerhalb der letzten 12-24 Monate ist bei uns die Schaltung von Ads rund um Spiele deutlich gestiegen. Das liegt weniger an uns, sondern eher an den Werbetreibenden. Die Anzahl von Spieleanbietern ist halt gestiegen. Umgekehrt bannen wir regelmässig Ads die bei uns nichts zu suchen haben, bzw. deren Klickraten gegen Null gehen wie Versicherungsanzeigen. Dadurch ergibt sich im Laufe der Zeit eine Art hohes GamingAds-Potenzial und das macht sich durch höhere Klickraten bemerkbar. Allerdings sind die Erlöse nach wie vor Peanuts und decken nicht einmal annähernd die Serverkosten. Um wirklich Umsätze mit Ads zu fahren bedarf es erheblich mehr Traffic. Denn durchgesetzt hat sich Pay-per-Click als Erlösmodell und das vor Jahren noch etablierte Pay-per-View abgelöst. Das ist natürlich wunderbar für Werbetreibende, aber weniger schön für Seitenbetreiber. Denn diese sind nun gezwungen, dass die Ads zu ihrer Zielgruppe passen. Ohne Klicks, kein Umsatz.
Übrigens, nicht alle unsere Ads sind kommerziell, denn wir haben auch AdTausch-Programme in der Rotation.
Der Schrei nach dem Leistungsschutzrecht an sich kann ich gut verstehen. Nur ist das sicher keine Lösung. Vielmehr hätte eine Lösung basierend auf einer herangehen weise von der anderen Seite erzielt werden müssen. Denn eine Printanzeige kostet Geld nach Druckauflage, egal wie viele die sehen. Eine TV Anzeige kostet Geld nach einem vorher kalkulierten Zuschauerschnitt, egal wie viele dem Aufruf der Werbung folgen. Im Internet hingegen muss der Besucher erst klicken oder gar bei Affiliate-Programmen sogar erst etwas kaufen, damit der Seitenbetreiber entlohnt wird. Für Marken die nur reine Brands betreiben, also denen nur wichtig ist, dass deren Marke/Logo gesehen wird, eine sehr kostensparende Entwicklung. Was wäre, wenn sich die größten Traffic-Portale Deutschlands oder gar Europa zusammen getan hätten und das Pay-per-Click gemeinsam abgelehnt hätten? Wenn Webseiten die zusammen sagen wir 80% der Werbeschaltungen Deutschland generieren sogar ein eigenes AdNetzwerk in harten Mitbewerb zu AdSense + Co gegründet hätten, dass komplett auf ein Pay-per-Click Modell verzichtet, wäre das ein heikler Schritt. Aber Marken die Deutschland (oder gar Europa) werben wollen, kämen dann nicht mehr um dieses Netzwerk drumherum.
In Zukunft werden einiges an weitere, reine Onlineportale vor die Hunde gehen. Golem kann auf Dauer gar nicht überlegen...