Ich halte das für illusorisch. Sicherlich kann man hier und da Micromanagement (Ich nenn' das ab jetzt mal Management, ja?) ab bauen ohne Komplexität zu opfern, aber grundsätzlich besteht eine proportionale Beziehung zwischen Komplexität und Management.
Management ist die Zusammenstellung der Armee - wie viel Fern-, wie viel Nahkämpfer, welche Waffen, Talente, Pferde etc, wie viel Silber brauchen die. Management ist auch, wie man seine Silbereinnahmen durch Handel optimiert, sein Lernen durch Lehrer etc.
Natürlich kann ich die Lehrer, weglassen und durch ein System ersetzen, dass mehr oder weniger allen ähnliche Vorteile bietet wie Lehrer, dann habe ich weniger Management - und weniger Komplexität/Tiefgang, denn jeder lernt gleich und keiner wird für seine "Mühe" belohnt.
Ich kann auch das Handeln streichen, das Steuereintreiben etc. Auch dabei gilt: Dadurch werden die Parteien "gleicher", verschiedene Taktiken, mehr Unterhaltung, mehr Steuereintreiber, mehr eigene "Arbeiter", werden abgeschafft zu Gunsten gleicher Bedingungen. Bau ne Burg, hab Geld, fertig.
Meiner Meinung nach verliert das Spiel mit den Änderungen an Tiefe. Worin unterscheidet sich meine Partei durch die meiner Mitspieler? Die Art und Weise, wie man seine Partei führt, macht weniger Unterschied als zu Zeiten von E2, dafür haben einmalige Entscheidungen (Rassenkombination, Magiegebiet) vergleichsweise an Gewicht gewonnen. Das verringert offenkundig den Management-Aufwand, aber mMn auch die Langzeitmotivation.
Ich weiß, Vergleiche sind so eine Sache, aber E2 lag für mich zwischen Risiko (online z.B. hier spielbar: warlight.net) und dem Olympia-PBEM (
http://www.shadowlandgames.com/olympia/) mit dem Endlosspiel als Bonus. E4 ist spürbar kurzlebiger, mMn, und geht mehr in Richtung Risiko als E2.