Zirkon hat geschrieben:
Kitaktus hat geschrieben:
Ich habe gerade mal meine Adressenliste durchgesehen. Darin fand ich 15 Völker, die meines Wissens nach in den letzten beiden Realjahren von sich aus keine anderen Völker angegriffen haben und nur zwei, bei denen das nicht der Fall ist. Und der letzte Krieg davor wurde von Leuten ausgelöst, die per Parteiübernahme dazugekommen sind.
Dann mal provokant gefragt, warum spielen sie überhaupt Eressea? Was ist ihr Spielziel? Monster plätten? Da gibts sicher offline sehr viel spannendere Spiele, und es ist in Eressea nicht der Hauch einer Herausforderung. Reines Aufbauspiel ohne Risiko? Das ist doch totlangweilig.
Warum hält sich jemand Fische, warum schwatzen Leute miteinander über's Wetter, warum zeltet jemand im eigenen Garten, warum liest jemand Müll im Wald auf, warum löst jemand Rätsel?
Ich kann schlecht für andere sprechen und versuche mal meine Motivation etwas aufzudröseln:
- Weil ich mein Volk "lieb gewonnen" habe und ich mich freue, wenn ich jede Woche sehe, wie sie "glücklich" vor sich hinwuseln.
- Weil ich meine Mitspieler mag und ich es entspannend finde, mit ihnen über den Ausbau von Handelsbeziehung, die Errichtung eines kompletten Leuchtturmnetzes und See-Fern-Reisen zu reden.
- Weil ich gerne mal eine neue Herausorderung suche, ohne mich existenziellen Risiken auszusetzen.
- Weil es ein gutes Gefühl ist, Monster zu plätten, die meine Nachbarn bedrohen.
- Weil es mich reizt, etwas schwierigere logistische Probleme zu lösen. Das Optimieren von Handel, Produktion und Ausbildung hat im Vergleich zum Lösen von Sudokus sogar noch den Vorteil, dass man einen (natürlich nur virtuellen, aber dennoch) bleibenden Wert schafft.
- Weil ich finde, dass Eressea die Organisationsfähigkeit schult und mir dieses Training auch noch Spaß macht.
Zirkon hat geschrieben:
Wo liegt die Motivation, ein MMRPG zu spielen, wenn ich nicht durch intelligente Gegner bedroht bin und mit dieser Situation auf die eine oder andere Art klarkommen muß? Das kann ja auch per Diplomatie oder Intrige sein, mit etwas Geschick hetzt man zwei Parteien aufeinander und schaut mit diabolischem Grinsen zu, wie sie sich zerfleischen.
Das Argument des "intelligenten Kontrahenten" kann ich gut verstehen. Aber in Eressea endet diese Konkurrenz für meinen Geschmack viel zu oft tödlich. Da die Existenzgrundlage jeder Partei ortsgebunden ist, kann man Gegnern nicht aus dem Weg gehen.
Diplomatie und Rollenspiel bieten keinen wirksamen Schutz. Wer zwei Jahre lang friedlich aufgebaut hat und dann herausgekegelt wurde, wird kaum auf Grund der vagen Hoffnung beim nächsten Mal mit diplomatischem Geschick und ausgefeiltem Rollenspiel weiterzukommen, von vorne beginnen.