Quickgemini2 hat geschrieben:
Ich muss ehrlich gestehen, dass ich die Diskussion nicht verstehe. E3 ist ein Spiel und mir fällt spontan kein Spiel ein bei dem es nicht in irgendeiner Form ums "gewinnen" geht. Das es für das Gewinnen auch das Verlieren geben muß ist da doch irgendwie logisch oder?
Natürlich. Niemand will diese Element aus E3 heraus haben. Ein Spiel jedoch, bei dem man "chancenlos" verliert, oder einfach nur durch großes Pech, ist eben für Strategiespieler nicht sehr unterhaltsam. Jeder Strategiespieler verliert auch mal, und jeder weiß, dass so etwas dazu gehört. Auch ist es wohl bei einem Spiel mit Zugrhythmen von einer Woche ziemlich blöd, wenn man schon in den ersten Wochen so große Fehler machen kann, dass man nach 9 Zügen raus fliegt.
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Ich vermute mal das aus dem Umstand des Endlosspiel-Ansatzes unterbewusst der Anspruch erwächst das _jeder_ solange er möchte spielen kann/darf egal _wie_ er spielt. Daraus resultiert der uuuralte Konflikt zwischen den Leuten die Ihre Motivation im Spiel daraus ziehen, dass bestehende Regelwerk in all seinen Möglichkeiten auszunutzen (Kampf) und denen die lieber (ich entschuldige mich für den Ausdruck) "schöner Wohnen" betreiben wollen.
Das ist glaube ich ist nicht der Punkt. Niemand der sagt man brauche Konzepte um ein so drastisches Ausscheiden von Spielern zu verhindern will ist ein "schöner Wohnen"-Spieler. Auch wenn man es vielleicht bei meiner Schreibweise nicht immer vermutet, ich bin Powergamer und reize die Regeln bis zum Anschlag aus (ob ich guter Powergamer bin sei mal dahin gestellt...). Aber, es ist wie in der Wirtschaft, nur weil man neue Rahmenbedingungen fordert, damit erkannte Probleme nicht weiter bestehen, ist man nicht immer jemand der von den alten Regeln nicht profitiert. Das denken, dass wenn jemand gegen eine Regel ist, ihm diese Regel schadet ist leider sehr verbreitet. Auch weil immer wieder Spieler absurde Veränderungen fordern oder stark gegen gute Veränderungen poltern, nur weil sie damit Vorteile bekommen könnten, bzw. sonst Schaden erleiden würden.
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Solange die Möglichkeit besteht sich dadurch einen Spielvorteil zu verschaffen, dass man einem Mitspieler seine Spielelemente wegnimmt, wird diese Option auch genutzt. Wird diese Option abgeschafft, bleiben die drin die jetzt rausfliegen und die anderen hören wegen mangelnder Perspektive (oder Langeweile) auf (Achtung: grobe Verallgemeinerung!).
Ob das nun schnell geht oder künstlich verlängert wird ist eigentlich vollkommen egal.
Genau. Eine Verlängerung ist nicht wünschenswert. Es ist eine Veränderung wünschenswert. Wenn ein Spieler nach 10 Runden raus fliegt. Er keine Chance hatte, weil der Orkgegner ihn als Mensch in Runde 8 mit 30 Kriegsaxtkämpfern angegriffen hat, ist das blöd. Wenn er aber in Runde 20 rausfliegt, nach einem guten Kampf, mehreren Schlachten und einer, wenn auch geringen Chance den Krieg sogar zu gewinnen... dann ist es was, was ich möchte.
Zitat:
Das viel angprangerte "rushen" ist letzlich nur eine Strategie die aus bestimmten Anfangsvoraussetzungen erwächst. In E3 sind das z.B. Rasse und Startregion. Hier kann man evtl. etwas ausbalancieren. Wobei man darauf achten muss, dass nicht das große Gleichmachen einsetzt. Mal ganz davon abgesehen, dass es in den meisten Spielen zum rushen auch eine (mehr oder weniger) effektive Gegenstrategie gibt.
Nun, Rushen sollte es bei einem Wochenzugrhytmnusspiel nicht geben. So einfach ist das. Rushen gehört in Echtzeitstrategie mit festem schnell zu erreichendem Ende. So wie es im Moment ist, ist es nicht schön. Das hat jetzt nichts mit "schöner Wohnen" zutun.
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Ich gebe BB2008 in Bezug auf das Ungleichgewicht zwischen "Alten Hasen" und Anfänger absolut recht. Auch für mich ist das letze Eressea-Abenteuer schon länger her und auch ich habe festgestellt, das die Anleitung wichtige Tricks&Kniffe nicht enthält.
Aber auch hier gilt wie bei jedem anderen Spiel: Ein Spieler mit Erfahrung wird immer besser sein als ein Anfänger. Nur weil ich die Regeln des Schachspiels kenne, brauch ich mich nicht mit Herrn Kramnik an einen Tisch setzen und erwarten das ich als ebenbürtiger Gegner auftreten kann. Eines kann ich aber mit Sicherheit: etwas lernen...
Es wird immer gute und schlechte Spieler geben. Aber bei Eressea ist in meinen Augen ein Großteil der Regeln absichtlich "Geheimwissen". Das führt zu einem noch größerem Ungleichgewicht zwischen Newbie und altem Hasen. Wenn ich Schach spiele, kenne ich ALLE Regeln. Ich kenne zwar viele typische Spielsituationen nicht, aber an sich habe ich gleiche Chancen wie jeder andere Spieler auch. Bei Eressea fange ich an, und weiß erstmal garnichts. Welches Magiegebiet? Alte Hasen wissen genau was sie lernen um bestimmte Fähigkeiten zu bekommen. Ich als "alter Hase" habe durch mein Magiegebiet einen krassen Rassennachteil ausgeglichen. Für ein Neuling ist das stochern im Dunkeln. Wie gehen Kämpfe aus? Wie stark sind Monster? Mit wieviel Stein/Eisen habe ich in einem Gletscher zu rechnen? Wie schnell wachsen Bäume? Wie groß ist eine große Armee? usw.
Hier läuft 70% des Spiels über Erfahrung. Daher lässt sich Schach und E nicht wirklich vergleichen. Neulinge haben hier viel weniger womit sie ihre Zügen und ihre Strategie planen können. E3 ist in dieser Hinsicht für Neulinge ein Glücksspiel.
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Wenn ich als Beispiel Diplomacy (zugegeben etwas an den Haaren) heranziehe, dann wird mir wohl (fast) jeder zustimmen, dass es in diesem Spiel eigentlich nur um Gegnereliminierung geht bei gleichzeitig maximal möglicher Interaktion (bei nur ca. 20+- Regeln).
Ein super Beispiel! Das ist Spieldesign in Perfektion. Jeder kennt jede Regel, alle Regeln sind klar und deutlich. Trotzdem kommt sehr viel Interaktion auf. UND, es ist sehr selten, dass ein Spieler gleich rausfliegt.
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E3 hat alles was ein gutes Spiel haben muss. Der Umstand auch der "Verlierer" sein zu können macht das Spiel erst spannend.
Jep, aber ich will, dass auch das Verlieren Spass macht. Verlieren ohne Chance macht keinen Spass.
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Fazit: Weiter so und bei Bedarf und Machbarkeit für all die Ausgeschiedenen die nochmal ranwollen eine zweite Welt aufmachen.
Jep. Dafür bin ich aber auch!
Wir brauchen E4!
Soweit,